
Langfristig orientierte Anleger sollten dem Populismus misstrauen
Der britische Aktienmarkt hat seit dem Brexit-Votum am 24. Juni letzten Jahres einen Anstieg um 20% verzeichnet. Und seit Donald Trumps Sieg bei der US-Präsidentschaftswahl hat der amerikanische Aktienindex S&P 500 9% hinzugewonnen. Sollte man daraus den Schluss ziehen, dass man sich allein aus Gründen des finanziellen Interesses der Sparer und ungeachtet der gesellschaftlichen oder moralischen Einwände, die man gegenüber populistischen politischen Programmen erheben könnte, über Wahlsiege der Populisten freuen sollte? Unserer Ansicht nach nicht.
Wir sind überzeugt, dass die bislang beneidenswerte Entwicklung der britischen und amerikanischen Börsenplätze viel weniger dem volkswirtschaftlichen Nutzen der Entscheidungen als dem glücklichen Umstand zu verdanken ist, dass sich der globale Konjunkturzyklus in einer Erholungsphase befindet. Außerdem spiegelt er den Umstand wider, dass die unmittelbaren, durch Wahlkampfversprechen geweckten Hoffnungen gegenüber einer mittelfristigen Folgenanalyse der umgesetzten Politik überwiegen.