Was dürfen Anleger von ihren Fonds erwarten? Und was eben nicht?
Im Gegensatz zu vielen anderen Produkten, sind die Eigenschaften und der konkrete Nutzen von Fonds nur schwer zu beschreiben und zu greifen. Worauf kommt es beim Erwartungsmanagement an?
Erwartungen sind vorausschauende Vermutungen, Annahmen, um nicht zu sagen Hoffnungen, die sich mit Blick auf die Fondsanlage unter anderem auf die Höhe und die Stetigkeit zukünftig erzielbarer Renditen, aber auch auf andere Eigenschaften, wie beispielsweise Korrelationen, beziehen können. Im Zuge der Produktklarheit und -wahrheit kommt der Frage, welche Erwartungen ein Asset Manager bei seinen Kunden zum Zeitpunkt der Investition weckt, somit eine entscheidende Bedeutung zu. Nicht nur, dass die Attraktivität der Schilderungen zum Kauf motivieren soll. Der Anleger wird die Prognose in Form von Aussagen und Versprechen während der Anlagedauer auch laufend mit seinem persönlichen Zielerreichungsgrad abgleichen und entscheiden, wann er sich vom Produkt trennt.
Wie voll darf oder soll man als Anbieter den Mund also nehmen und wie tief muss man stapeln? Stimulieren oder besser dämpfen? Konkrete Zahlen und Bandbreiten nennen oder doch lieber sibyllinisch bleiben und Stories erzählen? Ist der Verweis auf die Kurshistorie der richtige Weg? Wo fängt Verkaufsförderung an, wo hört sie auf? Und was sind eigentlich realistische Erwartungen?